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Einsatzübung Kellerbrand der Feuerwehren Wettersbach, Stupferich und Waldbronn

Es ist Mittwochabend, der 24. August 2016, als sich gegen 19.00 Uhr in einem Gebäudekomplex in der Durlacher Ottostraße bei Handwerkerarbeiten im Kellerbereich eine Verpuffung ereignet. Zwei Handwerker im Kellerbereich werden hierbei schwer verletzt und können das Gebäude nicht mehr aus eigener Kraft verlassen. Durch den Brand entstehender, lebensgefährlicher Rauch zieht durch das Treppenhaus nach oben und versperrt einer weiteren Person im Obergeschoss den Fluchtweg. Sie kann sich an ein Fenster retten und ruft dort um Hilfe. Passanten verfolgen das Geschehen und alarmieren kurze Zeit später die Feuerwehr.

Was sich auf den ersten Blick wie ein realer Einsatz darstellt, entpuppte sich jedoch glücklicherweise als unbekannte Einsatzübung, die mit Nebelmaschinen und Übungspuppen jedoch täuschend echt vorbereitet wurde. Insgesamt 28 Einsatzkräfte der Feuerwehren Wettersbach, Stupferich und Waldbronn-Reichenbach standen an diesem Abend mit vier Fahrzeugen diesem komplexen Szenario gegenüber.

Nach dem Eintreffen der ersten Fahrzeuge und der Erkundung der Lage durch die Gruppenführer konnten auch schon die Aufgaben verteilt werden. Verschiedene Tätigkeiten liefen von nun an zeitgleich ab. Eine Fahrzeugbesatzung rettete die am Fenster um Hilfe rufende Person über tragbare Leitern. Angeleint mit einer speziellen Knotentechnik wurde sie dabei von einem Feuerwehrangehörigen beim Herabsteigen der Leiter begleitet und anschließend weiter betreut. Ein anderer Trupp baute mit einer Schlauchhaspel eine Wasserversorgung aus einem 150 Meter entfernten Hydranten auf. Zwar führen die meisten Feuerwehrfahrzeuge auch einen Wassertank mit mehreren Hundert Litern mit, diese können jedoch je nach Einsatzlage schnell verbraucht sein. Bereits auf der Anfahrt hatten sich mehrere Angriffstrupps mit Atemschutzgeräten ausgerüstet. Sie konnten somit, geschützt gegen den hochgiftigen Brandrauch, direkt mit zwei Schlauchleitungen als Rückwegsicherung in den Keller zur Menschenrettung vorgehen. Bei ca. 30 Kilogramm Ausrüstungsgewicht pro Person und Außentemperaturen um die 30 °C keine einfache Aufgabe und körperlich extrem fordernd. Erschwerend kommt die starke Verrauchung hinzu, welche nur Sichtweiten von wenigen Zentimetern zulässt. Wertvolle Dienste leistet hier die in Wettersbach stationierte Wärmebildkamera, die Wärmesignaturen auch durch den Rauch darstellt und somit wesentlich zu einem schnellen Auffinden von Vermissten und Brandquellen beitragen kann. Im Eingangsbereich standen unterdessen weitere Atemschutzgeräteträger bereit und bildeten sogenannte Sicherheitstrupps, die bei Eigenunfällen der eingesetzten Feuerwehrleute zum Einsatz kommen. Wie wichtig diese Trupps sind zeigte sich nur kurze Zeit später, als von den Übungsplanern ein simulierter Atemschutznotfall im Kellerbereich in die Übung eingebracht wurde und es einen verunglückten Feuerwehrangehörigen zu retten galt. Als die Menschenrettung abgeschlossen war, konnten weitere Atemschutztrupps, deren Einsatzzeit durch die mitgeführte Luftmenge auf ca. 25 Minuten begrenzt ist, mit der Brandbekämpfung beginnen. Nachdem am Ende das Gebäude noch mittels eines Druckbelüfters entraucht wurde, konnte die Übung nach rund einer Stunde beendet werden.

In der anschließenden Nachbesprechung zeigten sich die Übungsbeobachter zufrieden mit dem Ablauf der Übung, welche insbesondere für die eingesetzten Atemschutzgeräteträger ideale Bedingungen bot, in einem unbekannten Abrisshaus ihre Fähigkeiten weiter zu trainieren. Aber auch die Zusammenarbeit der verschiedenen Abteilungen im Einsatzfall konnte bei dieser Übung, insbesondere da es sich um eine gemeinsame Übung von Feuerwehren des Stadt- und Landkreises handelte, weiter vertieft werden.


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