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Alarmierung

Die Alarmierung der Feuerwehr oder der Bevölkerung hat sich im Laufe der Jahre oft und grundlegend gewandelt. So war im späten Mittelalter der Nachtwächter der Stadt oder Gemeinde dafür zuständig, die schlafende Bevölkerung bei einem Feuer zu wecken und zu warnen. Später wurden auch die Kirchenglocken geläutet, um die Bürger bei einem Orkan oder einem Brand zu warnen - sie "läuteten Sturm", im wahrsten Sinne des Wortes.

Die erste neuzeitliche Alarmierungsart war die elektrische Sirene, die jedermann durch einen Knopf am Rathaus auslösen und so die Feuerwehr zu Hilfe rufen konnte. Während des zweiten Weltkrieges wurden die Sirenen vom zuständigen Luftschutzamt ausgelöst, um vor Fliegerangriffen zu warnen. Heute gibt es den "Fliegeralarm" im damaligen Sinn nicht mehr. Das gleiche Sirenensignal, nämlich eine Minute dauerhaft an- und abschwellend, wird heute zur Warnung der Bevölkerung bei einer drohenden Gefahr genutzt.

Mitte des letzten Jahrhunderts wurde der allgemeine Feuerwehr-Notruf eingeführt, der von jedem Telefonnetz aus über die 112 erreichbar ist. Dennoch wurde die Feuerwehr anfangs noch über sehr umständliche Wege alarmiert. So wurde z.B. ein Notruf, der von Palmbach aus bei der Feuerwehrleitstelle einging, telefonisch an den Palmbacher Bäcker Vogel weitergeleitet, der daraufhin zum Rathaus rannte und den Sirenenknopf drückte.

Mit der Einführung des Funkverkehrs bei der Feuerwehr wurden die Sirenen umgerüstet. Bei Feueralarm löste die Leitstelle mittels einer Tonfolge im Sprechfunk die Sirenen der zuständigen Feuerwehr aus, denn Funkmeldeempfänger ("Piepser") gab es noch nicht oder waren noch zu teuer. Damals wurde die Feuerwehr auch nachts über Sirenen alarmiert - das ist heute glücklicherweise nicht mehr der Fall.

Heute werden Freiwillige Feuerwehrleute über den "stillen Alarm" ihrer Funkmeldeempfänger alarmiert. Bis 2011 wurden in den Höhenstadtteilen von Karlsruhe (Wolfartsweier, Hohenwettersbach, Wettersbach und Stupferich) in der Zeit zwischen 7:00 und 19:00 Uhr zusätzlich die öffentlichen Sirenen ausgelöst.

Nach der Umstellung des digitalen Alarmierungsnetzes auf eine schnelle Übertragungsrate wurden die Sirenen nicht mehr benötigt. Die digitalen Funkmeldeempfänger haben einen Feldstärkealarm integriert: Befindet sich das Gerät außerhalb des Empfangsbereichs oder in einem Funkloch und ist dadurch die Erreichbarkeit nicht gewährleistet, macht es automatisch darauf aufmerksam.

Der heutige Stand der Technik macht es möglich, bei der Alarmierung direkt einen Text mit Alarmstichwort und Einsatzadresse auf das Display entsprechend ausgerüsteter Meldeempfänger zu schicken. Auch kann zwischen einem "Alarm" mit Menschenleben in Gefahr (z.B. Brandeinsatz) und einem "Bagatelleinsatz" ohne Menschenleben in Gefahr (z.B. Baum über Fahrbahn, niemand im Gefahrenbereich) unterschieden werden.


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